Locker und aufgerichtet auf dem Pferd sitzen auf einfache Art und Weise.
Reiter und der lockere Reitersitz…… Ein lockerer, aufgerichteter und „erhabener“ Sitz auf dem Pferd. Das ist nicht nur der Traum so mancher Angstreiter, sondern eher ein grundsätzliches Problem, an dem der eine oder andere Reiter sich hinreichend mühevoll versuchen. Um locker und glassen auf dem Pferd zu sitzen braucht es ja schon eine gewisse „Haltung“. Ich spreche da jetzt erst einmal vom Körper. Eine gewisse Grundspannung ist nötig, damit man sich einigermaßen vernünftig auf seinem Pferd hält, nicht in sich zusammen sinkt und oben hängt wie ein nasser Sack. Auch und nicht zuletzt zum Wohl des Pferdes. Nicht nur, aber gerade Angstreiter können da ein Lied davon singen. Angst ist nämlich „Gift“ für den großen, aufgerichteten und gelassenen Sitz auf dem Pferd.
Aufrecht, Kopf, Schultern und Arme, Becken und Beine in einer bestimmten Position. Locker, geschmeidig, in Verbindung zum Pferd.
So viel, so gut. Um das alles zu erreichen, wird jetzt auf dem Pferd geschoben und gezogen und das in sämtliche Richtungen. Es wird gedrückt und sich gequält, um sich fast schon mit Gewalt in die richtige Position zu bringen. Ähm….. war da nicht gerade von locker und leicht und geschmeidig die Rede, mag sich der kritische Leser da jetzt fragen. Ja. Genau. Passt nicht so recht zusammen, nicht wahr? Dummerweise hält es auch meistens nicht lange an. Das sieht man ja oft auf den Plätzen und in den Reithallen. Da schallt es einem entgegen: „Kopf hoch!“, „Absatz tief!“ (Was übrigens sowieso Banane ist, es geht einfacher!), „Bein lang!“, „Schultern runter!“, „Oberkörper zurück!“. Immer wieder und schön regelmäßig. Da gewöhnt man sich auch so schön dran. Weil es eben nicht wirklich lange vorhält.
Der lockere Reitersitz? Vergebliche Liebesmüh!
Der Absatz ist schnell wieder hochgezogen, der Kopf wieder unten und die Knie schlagen am Kinn an. Das ist mühsam und anstrengend, weil es unglaublich viel Konzentration braucht und sorgt ständig für Enttäuschung. Der Ärger über sich selber ist vorprogrammiert. Weil man sie wieder nicht hinbekommen hat, diese bestimmte Haltung. Ja. Reiter und der lockere Reitersitz. Ist halt ein großes und auch ein grundlegendes Thema.
Dann steigen die Menschen ab und was ich da dann beobachte ist immer wieder sehr interessant. Sie stehen da, neben ihrem Pferd, mit hängendem Kopf und abgekicktem Hals und sind irgendwie in sich zusammen gesunken. Als ob eine unsichtbare Last auf ihnen liegt. Sie machen sich Sorgen, grübeln, warum das alles nicht klappt und sind sauer auf sich selber. Und so gehen sie dann nach Hause und in ihr „normales“ Leben. Nein. eigentlich ist es anders herum. Sie kommen so, gedrückt vom Stress, von den negativen Gedanken und schmerzlichen Gefühlen zum Pferd. Sie tragen es immer mit sich herum. ein riesiger Ballast. Man sieht es ihnen an ihrer Haltung an.
Schultern senken leicht gemacht
Ganz ehrlich?
Wie soll diese belastende innere Haltung, die dich durch´ s Leben trägt, einfach mal so auf dem Pferd abgestellt werden können? Es lebe die Illusion!! Ich frage mich da ja schon öfter: Wem in der Pferdemenschenwelt ist es eigentlich bewusst, wie sehr unsere innere Haltung die äußere beeinflusst? Die Körperhaltung gegen die innere Einstellung verändern zu wollen…. kann man schon, muss man aber nicht. Vor allem, wenn man endlich aufhören möchte, sich selber zu knebeln und zu verbiegen. Wie, bitteschön, soll ich groß und erhaben auf dem Pferd sitzen, wenn ich mich innerlich kleindenke und es mir überhaupt nicht zutraue.
Es lebe die Illusion vom lockeren Reitersitz!
Das geht ja schon viel viel einfacher. Aber…. die Menschen quälen sich gerne. So sind wir halt. Denn…. was nicht mühevoll erarbeitet ist, ist nicht wirklich was wert. Einfach mal auf sich selber schauen. Sich beschäftigen mit der unglaublich bestechenden Logik des Körpers (gegen die so gene und nachhaltig gearbeitet wird), verstehen, wie alles so wunderbar ineinander fliesst und aufeinander aufbaut. Sich ineinander fügt. Das ist irgesndwie in der „Pferdemenschenwelt“ noch nicht so richtig angekommen.
Also wird gedrückt und geschoben, sich gequält und geärgert. Der Kopf hängt, Trübsal wird geblasen.
Dabei geht es so viel einfacher!!
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