Eine Erfahrung, die ich immer wieder mache, ist, dass vor allem das „gefährlich“ und beängstigend erscheint, was man nicht so genau kennt. Ich erzähle dir heute etwas darüber, wer und was dein Angstmonster ist und wie du es besser kennen lernst. Denn nur das, was man kennt kann man auch richtig einschätzen, um es dann aktiv zu verändern. Mit den folgenden 3 Schritten nimmst du Kontakt mit deinem Angstmonster auf und nimmst ihm dadurch seine Macht.
Schritt 1: Lerne dein Angstmonster kennen. Dein Angstmonster ist ja nichts anderes, als das, was in dir aktiv ist, wenn die Angst wieder hochkommt. Alle Gedanken, das Kopfkino, die unangenehmen Gefühle, die Emotionen und die überschießenden Körperreaktionen. Wie lernst du es also besser kennen?
Ganz einfach, stelle dir mal eine Situation vor, in der es gerne mal wieder zum Leben erwacht. Dein Angstmonster. Spüre in dich hinein, wo in deinem Körper es sitzt. In deiner Brust, die eng ist vor Druck? Im Hals, der zugeschnürt ist? Oder doch eher im Bauch. Das spürst du ganz intuitiv. Und dann halte mal Innenschau: Wie fühlt sich das an. Wie sieht es aus? Wie groß ist es? Ist es farbig? Schwarzweiß? Sieht es wirklich aus wie ein Monster, oder vielleicht wie in Tier? Ist es ein Felsblock oder hat es eine ganz anderen Form/Gestalt? Beobachte das, ohne zu bewerten.
Und spüre dadurch erste Veränderungen in dir, wenn du so in Kontakt mit ihm kommst. Welchen Namen hat dein Monster? Male ruhig ein Bild von deinem Monster. Lerne es kennen. Denn, nur was man kennt, kann man einschätzen und schlussendlich verändern.
Schritt 2: Es ist dein Monster, also verändere es doch einfach. Werde einfach mal aktiv. Wenn es übergroß ist, dann mache es kleiner. Wenn es Schwarzweiß ist, gib ihm Farbe. Hat es Kleider an? Dann stell dir vor, es ist nackig. Hat es scharfe Kanten, dann mache es weich. Verändere es einfach so, wie es angenehmer für dich ist. Und begreife, dass es komplett in deiner Macht steht, diese Veränderung herbeizuführen. Du kannst den inneren Abstand zu ihm verändern oder einen „Weichzeichner“ darüberlegen.
Werde kreativ. Tu was. Nichts ist unmöglich Und es ist völlig normal, dass sich so ein Monster immer mehr verändert, je besser man es kennen lernt. Es wird weniger gruselig. Es ist plötzlich einschätzbarer und verliert an Macht. Und auf einmal ist es gar nicht mehr so unfreundlich. Wie verändert sich dein Monster? Verändere dein Bild.
Schritt 3: Stelle Kontakt her. Wenn du ein klares Bild von deinem Monster hast, du inzwischen weißt, dass du es verändern kannst und vielleicht sogar schon erlebt hast, wie mit jeder Veränderung deine Erleben von deiner Angst mit verändert, dann ist es Zeit, dass du mit deinem Monster mal redest.
Und das meine ich genau so. Sprich es einfach mal an. Wichtig ist dabei nur, dass du IMMER zumindest höflich bleibst. Nett musst du nicht sein. Aber höflich und wertschätzend. Wenn du es anmaulst, ihm Vorwürfe machst und beschuldigst, dass es doch so böse zu dir ist, wird es zurückmaulen und eine Kommunikation wird nicht möglich sein. Wer wird schon gerne angemault und beschuldigt. Da geht es unseren Monstern nicht anders, als uns selber.
Sag einfach „Hallo“ und sei gespannt, was kommt. Fangt an, miteinander zu kommunizieren und HÖRT EUCH VOR ALLEM ZU. Was will es dir mitteilen. Was braucht es von dir, um sich beruhigen zu können. Was brauchst du von ihm. Damit ihr ein Team werden könnt und nicht immer weiter gegeneinander kämpft. Die Angst ist ein Teil von dir. Du wirst sie nicht los. Darum geht es nicht. Es geht darum, sie zu verstehen und zum Freund werden zu lassen. Ein Miteinander wachsen zu lassen, das zu einem Miteinander mit deinem Pferd wird. Denn auch das hat direkte Wirkung auf dein Pferd.
Und stelle dir dabei immer wieder die Frage: Wie verändert sich dein Angstmonster und damit deine Angst, wenn du es immer besser kennen und einschätzen lernst?
Jetzt weißt du, wie du in 3 Schritten dein Angstmonster kennen lernen und verändern kannst. Wenn du die ersten Veränderungen erlebst, schreib sie mir doch einfach mal 🙂