Kopfkino – kennen wir das nicht alle? Jemand erzählt irgendetwas und schwupp – sind im Kopf die Bilder dazu da. Und werden gerne auch mal zum Film. Wir assoziieren blitzschnell das Gehörte mit eigenen Erfahrungen, Bewertungen und Interpretationen und verbinden das mit unseren inneren Bildern. Der Film läuft dann in unserem eigenen, höchstpersönlich nach unseren Wünschen ausgestatteten Kopfkino. Oft fehlen dann eigentlich nur noch Popcorn und Cola, so realistisch ist das.
Bilder haben Wirkung. Wer weiss das nicht. Filme natürlich genauso.
Welche Filme laufe denn bei Dir so in tagtäglich ab? Die herzerweichende Kuschelromanze? Die tägliche Folge der Serie „Wendywunderland“? Oder eher Dramen im Sinne von „Was droht hinter der nächsten Ecke!“ oder „Ich muss perfekt sein!“ Sind es Trauerspiele, Actionfilme oder Horrorstreifen. Das alles läuft regelmäßig in den Köpfen ab. Und oft genug ist nicht bewusst, was da so alles läuft. Wirkung hat es trotzdem. Und wie!
Da habe ich auch gleich mal eine kleine Aufgabe für Dich, wenn Du magst: Finde doch mal heraus, wer da so die Regie in Deinem Kopf führt und was er für Filme dreht.
Bewusster Hauptdarsteller
Wenn Du das herausgefunden hast, was da so los ist in Deinem Kopf, welcher Film in Full HD und Dauerschleife läuft und Dich vielleicht schon länger beschäftigt. Dann nimm Dir einfach mal einen Moment Zeit und suche Dir einen ruhigen Ort. Setze oder lege Dich hin und lasse den Film wieder ablaufen. Dieses Mal ganz bewusst. Und dann steigst Du ein in Deinen Film. Als Hauptdarsteller. Vermutlich bist Du der sowieso. Fange an, in Dich hineinzuschauen: was siehst Du alles, welche Kulisse hat der Film, wer ist noch beteiligt, was tust Du. Was hörst Du alles dabei? Zum Schluß und am Wichtigsten: welche Gefühle sind in Dir aktiv, während der Film läuft?
Wendy oder doch Drama?
Ist alles wendywundervoll? Glückwunsch! Alles richtig gemacht. Weiter so! Nutze Deinen Film genau so. Ist es das aber nicht, werde Dir einfach mal bewusst, ob Dir der Film so, wie er ist, weiterhilft. Ob er Dich unterstützt. Oder ob er Dich eher blockiert und einschränkt. Inzwischen weisst Du, wenn Du blockiert bist, ist es Dein Pferd genauso. Sollte das der Fall sein, ist es an der Zeit, das zu ändern. Du weisst ja auch, dass es alleine an Dir liegt, was Du nutzt für Dich. Das Positive, oder das Einschränkende. Beides ist gleich wirkungsvoll (mehr Info HIER).
Gewusst wie…
Die Frage, die sich jetzt nur stellt ist, wie geht das. Wie kannst Du Dir Deinen eigenen positiven Kinofilm drehen, der Dich unterstützt den Du für Dich nutzen kannst und der Dich vielleicht sogar Deinen Wünschen näher bringt.
Kleine Umschulung gefällig?
Ganz einfach: werde zum Regisseur Deiner inneren Filme. Übernimm die Führung in Deinem Kopf und lasse ihn nicht mehr machen, was er will.
Schritt für Schritt zum Film
Ich gebe Dir jetzt eine kleine Anleitung dafür, wie Du Dir ein eigenes Drehbuch schreiben kannst, das zur Grundlage für Deinen Film wird. Den kannst du dann in Deinem Kino uraufführen und so oft laufen lassen, wie Du möchtest. und dadurch wird er Stück für Stück zu Deiner Realität werden.
- Schritt: Gib Deinem neuen Film erstmal einen Arbeitstitel. Es ist ja wichtig, dass Du weisst, was es für ein Film wird. Der Film von TINA könnte den Titel haben:
„Susi und ich kehren entspannt von der Koppel zurück.“
Du merkst sicher schon: es muss nichts Spektakuläres sein! Schreibe ihn auf. Das Kind hat jetzt einen Namen und Du kannst anfangen, damit zu arbeiten.
- Schritt: Zielvision
Jetzt überlege Dir, wie Du das Endergebnis gerne hättest. Den Zielzustand sozusagen. Tina überlegt sich:
visuell: wie sieht es denn genau aus, wenn sie und Susi entspannt von der Koppel heimlaufen. Wie sieht die Umgebung aus, in der sie sich befinden. Wie ist ihre eigene Körperhaltung und ihr Gesichtsausdruck. Wie sieht das beim Pferd aus. Wie schnell gehen beide. Welchen Abstand haben sie. Beschreibe alles ganz genau.
auditiv: was gibt es dabei alles zu hören? Den Hufschlag von Susi? Ihre eigenen Schritte? Wie hört sich der Atem an, zwitschern die Vögel….
Kinästhetisch: wie fühlt es sich an, so entspannt nebeneinander zu laufen. Wie fühlt sich das Pferd an? Welche Gefühle sind in Tina aktiv. Freut sie sich? Wie intensiv spürt sie diese Ruhe in sich? Ist sie zufrieden? Vielleicht auch ein bisschen stolz? Was spürt sie sonst noch alles? Und wo spürt sie das alles… im Herzen, im Bauch oder in der Brust?
Zum Schluß verbindet Tina alles. Das was sie sieht mit dem, was sie hört und fühlt. Und steigt in diese Vision ein, um es nochmal intensiv zu erleben. Damit erweckt sie ihre Zielvision zum Leben. Wohlgemerkt, hier geht es noch nicht um den eigentlichen Film, sondern nur darum, wie Du es gerne im Endzustand hättest.
- Schritt: Schreibe das Drehbuch zu Deinem Film. Setze zuerst einen Startpunkt. Tina lässt ihren Film in dem Moment starten, in dem sie mit dem Auto im Hof ankommt. Jetzt gilt es, genau zu beschreiben, was sie alles macht. Also der Weg vom Auto in den Stall, zur Koppel, den Zaun öffnen, die Koppel betreten, Susi einsammeln, mit ihr aus der Koppel raus und schließlich im Stall ankommen. Dazu gehört genau formuliert, was sie macht, was Susi macht, was sie sieht, hört und fühlt. Das gibt zum Schluß dann den vollständigen Film, in den sie wieder als Hauptdarstellerin direkt einsteigt.
- Schritt: Jetzt kann der Film probelaufen. Einfach mal ablaufen lassen. Schauen, hören und spüren, ob alles passt, oder ob noch was geändert werden sollte. Spiele ihn mental ein paar Mal durch. Und dann steige ein. Werde ganz bewusst zu Deinem eigenen Hauptdarsteller. Tina erlebt mit allen Sinnen, wie es ist, entspannt mit Susi im Stall anzukommen.
- Schritt: Filmtitel
Dein Film braucht jetzt nur noch einen endgültigen Titel. Susis Film ist ein ruhiges Schauspiel und heißt:
„In Ruhe verbunden.“
Wie heißt Dein Film?