Hindernisse überwinden

Hindernisse

Warum ist es so wichtig, das Ziel in den Fokus zu nehmen und nicht das Hindernis?

Kennst du das – du reitest einen schmalen Weg entlang. Auf einmal taucht am Rand ein Pfosten auf. Du siehst sofort: das wird ganz schön eng! Deine komplette Aufmerksamkeit richtet sich auf den Pfosten. Logisch! Du willst ja nicht daran hängen bleiben. Und was passiert? Zielsicher und treffgenau streift ihr natürlich den Pfosten. Kommt vielleicht gerade noch so daran vorbei. Dabei hast du doch so auf ihn aufgepasst, dass ihr eben nicht hängen bleibt. Und doch ist es passiert.

Die Gründe

Warum ist das so. Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach. Der Pfosten gerät in dein Blickfeld, dein Blick richtet sich darauf. Dem Blick folgt deine Aufmerksamkeit. Du fängst an, das Hindernis zu fokussieren. Du konzentrierst dich nur noch auf den Pfosten. Und damit ist deine Aufmerksamkeit bei genau dem, was du NICHT möchtest. Das Problem an der Sache ist allerdings, der Blick leitet die Bewegung.

Achte einmal beim Laufen darauf. Schaue einfach mal nach links und versuche dabei geradeaus weiter zu laufen. Du wirst ganz schnell merken – das geht nicht. Der Blick leitet die Bewegung ein. Ihm folgt deine Aufmerksamkeit und schlussendlich du selber. Du kannst gar nicht anders. Das heisst also: immer, wenn du ein Hindernis fokussierst, um es möglichst zu „umschiffen“, landest du gezwungenermaßen genau da, wo du auf keinen Fall hinmöchtest: vor oder sogar im Hindernis.

Wie geht es anders?

Wie sieht denn die Lösung aus, die aus diesem Dilemma führt. Auch ganz einfach – fokussiere nicht das, was du NICHT willst. Richte deine Aufmerksamkeit auf das, was du WILLST. In diesem Fall: auf dem Weg bleiben und am Pfosten vorbei. Also fokussiere den Weg oder den anderen Wegesrand. Und du wirst sicher und ohne Mühe am Hindernis vorbeikommen.

Das grundsätzliche Prinzip

Dieses Prinzip funktioniert so gut wie immer. Auch im „echten“ Leben. Oftmals fokussiert man sich darauf, was man nicht möchte. Damit es keinesfalls passiert. Und holt es sich erst recht ins Leben. Weil die ganze Aufmerksamkeit genau darauf gerichtet ist. Damit landest du mitten im Hindernis oder eben im Problem. Und wunderst dich, dass du es nicht los wirst. Es nicht lösen kannst. Es an dir klebt wie Pattex. Das Problem hält dich gefangen. Der Ausweg? Wieder ganz einfach. Werde dir zu allererst darüber klar, was du eigentlich willst. Das, was du NICHT willst weiss man meistens ziemlich gut. Aber was wirklich möchte, das was einen selber motiviert, etwas zu tun, das wissen die Menschen zu oft nicht. Nicht bewusst. Das liegt im Unterbewusstsein vergraben. Und dieser Schatz darf gehoben werden.

Ins Bewusstsein

Genau dahin gehört es, dein Ziel: ins Bewusstsein. Werde dir darüber bewusst. Male es dir in den schönsten Bildern aus. Dann richte den Blick darauf. Was passiert? Genau. Deine Aufmerksamkeit folgt und schließlich du selbst. Damit richtest du dich völlig auf dein Ziel aus. Du fängst an, weiter zu sehen. Dein Blick öffnet sich. Du siehst über das Hindernis hinweg. Um ein Problem überwinden oder lösen zu können, braucht es erstmal den Blick dorthin, wo kein Hindernis mehr ist. Das Ziel muss in den Fokus rücken. Damit ist das Hindernis nicht mehr das Ende vom Weg. Er geht dahinter weiter. Es ist natürlich noch da. Es wird zum Weg.

Veränderung

Jetzt weisst du, wofür du das machst. Du hast jetzt ja ein Ziel. Und dafür lohnt es sich, sich mit dem zu beschäftigen, was zwischen dir und dem Angestrebten liegt. Du bekommst plötzlich Energie. Motivation stellt sich ein und du kannst handeln. Mit dem erweiterten Blick siehst du zum Beispiel viel mehr Möglichkeiten, wie das Problem gelöst werden kann. Und manchmal bemerkt man plötzlich, dass das Hindernis kein Oxer mit 1,80 Meter Höhe ist, sondern einfach nur ein Cavaletti. Ja. vielleicht ein auf groß gestelltes Cavaletti. Aber den Unterschied zu obengenanntem Oxer muss ich dir sicher nicht erklären. Das fühlt sich komplett anders an. Und wird auf einmal machbar.

Wenn du also zum Beispiel als Ziel hast, mit deinem Pferd völlig ruhig und gelassen mit Leichtigkeit einen langen Geländeritt zu machen, dann fokussiere nicht darauf, wie unsicher du vielleicht im Moment bist. Oder wie schreckhaft dein Pferd immer ist, wenn es etwas sieht. Oder auf die Bocksprünge, die es unter dir immer macht und dich in Not bringt damit .

Stelle dir genau vor, wie es ist, mit deinem Pferd völlig ruhig und gelassen mit Leichtigkeit einen langen Geländeritt zu machen. Und aktiviere dieses Vorhaben damit, dass du ihm immer mehr Aufmerksamkeit gibst. Stelle dir vor, wie sich das anfühlt, wie ihr beide ausseht und was ihr zusammen macht. Und darauf, was es für dich bedeutet, so zusammen auszureiten. Und wie gesagt: Du sollst es dir erstmal wieder und immer wieder VORSTELLEN. Nicht machen. Und herausfinden, was alleine das schon bewirken kann.

Ja. Das braucht auch Mut. Ich aber weiß….es lohnt sich!