Der aufrechte Reitersitz im Coaching – 1. Teil

Wo ich jetzt gerade so beim Thema aufrechter Reitersitz ( ==> Letzter Blogartikel ) bin….der aufrechte Reitersitz im Coaching – passt das überhaupt zusammen? Najaaaa…..Dass Angst einen großen und nicht wirklich positiven Einfluss auf den aufrechten Reitersitz hat, ist jetzt kein Geheimnis mehr, da die Angstreaktion ja auch eine massive Körperreaktion mit einschließt. Kopf nach unten, Schultern hochgezogen. Der Oberkörper fällt nach vorne, der Schwerpunkt gerät auch durch die ungünstige Hochatmung immer mehr nach oben. Die Beine wandern immer höher und der tiefe Sitz und die damit wichtige Verbindung zum Pferd geht flöten.

Völlig normale Reaktionen erstmal. Allerdings nicht sehr unterstützend, wenn doch mein Ziel ist, die Angst unter Kontrolle zu bringen, das Pferd loszulassen und wieder geschmeidig und gelassen mitzuschwingen.

Im Coaching

Ist das vordergründige Thema natürlich immer erst einmal die Angst, weil sonst gar nicht so richtig klar wird, was beim Sitz so alles los ist. Die Angst liegt obenauf und alles andere ordnet sich ihr unter. Das Coole ist aber, je mehr die Angst sich löst, umso mehr kommt der für die Verbindung so wichtige Reitersitz wieder in den Fokus. Und mit „aufrecht“ hat der dann meistens nicht mehr viel zu tun. Das ist erst einmal eher frustrierend für die Menschen. Aber eigentlich ist es positiv, denn jetzt können wir uns auch mit dem Sitz auf dem Pferd beschäftigen, was vorher gar nicht möglich war.

Wie läuft sowas ab

Dazu möchte ich einfach mal erzählen, was da neulich im Coaching „passiert“ ist. Meine Kundin und ich haben schon sehr erfolgreich an ihrer Angst gearbeitet. Sie ist deutlich sicherer und souveräner geworden. Im Reitunterricht ist ihr immer mehr aufgefallen, dass ihr aufrechter Reitersitz und damit ihre Einwirkung und Verbindung zum Pferd ziemlich gelitten hat.

Ich hab ihr zum „Start“ eine meiner Lieblingsfragen gestellt: „Welchen Wunsch hast du denn für das Coaching heute?“ Die Antwort kam auch prompt: „Endlich wieder aufrecht und erhaben auf meinem Pferd sitzen.“ Ihr war sehr bewusst, dass sie nur dann eine leichte Verbindung zum Pferd und auch eine geschmeidige Einwirkung hat. So. Und plötzlich war der aufrechte Reitersitz im Coaching das Thema Nr. 1!

Das Problem

Obwohl ihr das bewusst war und sie ihre falsche Körperhaltung durchaus im Fokus hatte, war sie nicht abzustellen. Die Reitlehrerin hat sie immer und immer wieder korrigiert und sie hat sich redlich bemüht, die Anweisungen umzusetzen, aber vergeblich. Alle Maßnahmen waren nicht von langer Dauer. Das war natürlich lästig, sie war enttäuscht und hat sich immer wieder über sich selber geärgert.

Da ich „meine“ Menschen ja gerne genau da abhole, wo sie gerade stehen und der aufrechte Reitersitz ihr vordringlichstes Problem war, haben wir also genau das gemacht: ihren aufrechten Sitz im Coaching bearbeiet. Was ich vielleicht noch erwähnen sollte: Das Coaching war ONLINE. Wir haben uns also nicht direkt getroffen und ihr Pferd stand zu dem Zeitpunkt schön entspannt auf seinem Paddock.

Erste Schritte

So. Wie haben wir das also gemacht. Zuerst brauchte ich natürlich Klarheit, über welche Körperhaltung wir genau reden, wenn sie auf dem Pferd sitzt. Brauche ich das Pferd dazu? Nein. Das geht super ohne. Also habe ich sie aufstehen und mental auf ihr Pferd setzen lassen, damit ich sehe, wie sie sitzt. Sie hat sich seitlich zu mir, also in´s Profil gedreht, das funktioniert wunderbar.

Das Erste, was mir auffiel, waren die nach innen eingeknickten Handgelenke. Die Hände waren offen, sie war sehr bemüht, sie zur Faust geschlossen zu halten, aber das hat eher nicht so gut geklappt.

„Fragerunde“

Meine erste Frage war jetzt: „Welches ist die korrekte Handhaltung, die eine „reibungslose“ und weiche Verbindung zum Pferd ermöglicht?“ Antwort: „?“

Zweite Frage: „Wie schaffst du es, mit einer kleinen Änderung deines Fokus´ deine Hand leicht aber konsequent zur Faust zu schließen und das auch beizubehalten?“ Antwort: „?“

Dritte Frage: „Diese Handhaltung, die du momentan hast, welchen Einfluss hat sie auf deinen Sitz und ist DAMIT überhaupt ein tiefer und aufrechter Reitersitz möglich?“ Die Antwort war dieselbe wie zuvor.

Kopfschütteln

Vierte Frage: „Was erklärt dir deine Trainerin eigentlich dazu?“ Antwort: „Dazu hat sie noch nichts gesagt.“

Ganz ehrlich??? Da konnte ich echt nur noch den Kopf schütteln. Es wird an so vielen einzelnen Baustellen herumgedoktort, statt einmal das große Ganze in den Blick zu nehmen und zu schauen, nach welcher Logik der Körper aufgebaut ist und was ich ändern muss und kann, damit der Körper sich natürlich aufrichten und geschmeidig werden kann. Das ist viel einfacher und viel erfolgreicher.

Wie es weitergeht und was wir mit ihrem aufrechten Reitersitz im Coaching auf die Sprünge geholfen haben, das erzähle ich dir im 2. Teil 🙂

Wenn du noch mehr wissen möchtest, schau hier: Sitz gerade!

Reiter und der lockere Reitersitz

Locker und aufgerichtet auf dem Pferd sitzen auf einfache Art und Weise.

Reiter und der lockere Reitersitz…… Ein lockerer, aufgerichteter und „erhabener“ Sitz auf dem Pferd. Das ist nicht nur der Traum so mancher Angstreiter, sondern eher ein grundsätzliches Problem, an dem der eine oder andere Reiter sich hinreichend mühevoll versuchen. Um locker und glassen auf dem Pferd zu sitzen braucht es ja schon eine gewisse „Haltung“. Ich spreche da jetzt erst einmal vom Körper. Eine gewisse Grundspannung ist nötig, damit man sich einigermaßen vernünftig auf seinem Pferd hält, nicht in sich zusammen sinkt und oben hängt wie ein nasser Sack. Auch und nicht zuletzt zum Wohl des Pferdes. Nicht nur, aber gerade Angstreiter können da ein Lied davon singen. Angst ist nämlich „Gift“ für den großen, aufgerichteten und gelassenen Sitz auf dem Pferd.

Aufrecht, Kopf, Schultern und Arme, Becken und Beine in einer bestimmten Position. Locker, geschmeidig, in Verbindung zum Pferd.

Eine ruhige und selbstbewusste innere Haltung sind essentiell für den Reiter und seinen lockeren Sitz.

So viel, so gut. Um das alles zu erreichen, wird jetzt auf dem Pferd geschoben und gezogen und das in sämtliche Richtungen. Es wird gedrückt und sich gequält, um sich fast schon mit Gewalt in die richtige Position zu bringen. Ähm….. war da nicht gerade von locker und leicht und geschmeidig die Rede, mag sich der kritische Leser da jetzt fragen. Ja. Genau. Passt nicht so recht zusammen, nicht wahr? Dummerweise hält es auch meistens nicht lange an. Das sieht man ja oft auf den Plätzen und in den Reithallen. Da schallt es einem entgegen: „Kopf hoch!“, „Absatz tief!“ (Was übrigens sowieso Banane ist, es geht einfacher!), „Bein lang!“, „Schultern runter!“, „Oberkörper zurück!“. Immer wieder und schön regelmäßig. Da gewöhnt man sich auch so schön dran. Weil es eben nicht wirklich lange vorhält.

Der lockere Reitersitz? Vergebliche Liebesmüh!

Der Absatz ist schnell wieder hochgezogen, der Kopf wieder unten und die Knie schlagen am Kinn an. Das ist mühsam und anstrengend, weil es unglaublich viel Konzentration braucht und sorgt ständig für Enttäuschung. Der Ärger über sich selber ist vorprogrammiert. Weil man sie wieder nicht hinbekommen hat, diese bestimmte Haltung. Ja. Reiter und der lockere Reitersitz. Ist halt ein großes und auch ein grundlegendes Thema.

Dann steigen die Menschen ab und was ich da dann beobachte ist immer wieder sehr interessant. Sie stehen da, neben ihrem Pferd, mit hängendem Kopf und abgekicktem Hals und sind irgendwie in sich zusammen gesunken. Als ob eine unsichtbare Last auf ihnen liegt. Sie machen sich Sorgen, grübeln, warum das alles nicht klappt und sind sauer auf sich selber. Und so gehen sie dann nach Hause und in ihr „normales“ Leben. Nein. eigentlich ist es anders herum. Sie kommen so, gedrückt vom Stress, von den negativen Gedanken und schmerzlichen Gefühlen zum Pferd. Sie tragen es immer mit sich herum. ein riesiger Ballast. Man sieht es ihnen an ihrer Haltung an.

Schultern senken leicht gemacht

Ganz ehrlich?

Wie soll diese belastende innere Haltung, die dich durch´ s Leben trägt, einfach mal so auf dem Pferd abgestellt werden können? Es lebe die Illusion!! Ich frage mich da ja schon öfter: Wem in der Pferdemenschenwelt ist es eigentlich bewusst, wie sehr unsere innere Haltung die äußere beeinflusst? Die Körperhaltung gegen die innere Einstellung verändern zu wollen…. kann man schon, muss man aber nicht. Vor allem, wenn man endlich aufhören möchte, sich selber zu knebeln und zu verbiegen. Wie, bitteschön, soll ich groß und erhaben auf dem Pferd sitzen, wenn ich mich innerlich kleindenke und es mir überhaupt nicht zutraue.

Es lebe die Illusion vom lockeren Reitersitz!

Das geht ja schon viel viel einfacher. Aber…. die Menschen quälen sich gerne. So sind wir halt. Denn…. was nicht mühevoll erarbeitet ist, ist nicht wirklich was wert. Einfach mal auf sich selber schauen. Sich beschäftigen mit der unglaublich bestechenden Logik des Körpers (gegen die so gene und nachhaltig gearbeitet wird), verstehen, wie alles so wunderbar ineinander fliesst und aufeinander aufbaut. Sich ineinander fügt. Das ist irgesndwie in der „Pferdemenschenwelt“ noch nicht so richtig angekommen.

Also wird gedrückt und geschoben, sich gequält und geärgert. Der Kopf hängt, Trübsal wird geblasen.

Dabei geht es so viel einfacher!!

Du möchtest genaueres wissen über deinen lockeren Reitersitz?

Ein Turnier, ein Sonnenschirm und die wundersame Verwandlung eines Pferdes

Heute gibt es mal eine kleine Geschichte von mir. Etwas, das ich vor langer Zeit selbst miterlebt habe.

Ich war früher viel und gern auf Turnieren unterwegs. Lang ist es her. Zuerst bin ich vor allem gesprungen, bis ich meine Vorliebe für die Dressur entdeckt habe. Fast jedes Wochenende waren wir unterwegs, meine Trainerin und ich. Mit vier Pferden. Eine sehr schöne Zeit. Ich denke immer wieder gerne daran.

Sommer, Sonne, Sonnenschein

Und da durfte ich etwas erleben, das ich vermutlich nie vergessen werde. Meine Trainerin war mit ihrem Schimmel mitten in einer Dressurprüfung. Er war da echt eine Bank. Souverän, sicher, unerschütterlich. Ein echter „Professor“, wusste die Aufgaben schon auswendig, was allerdings auch eine echte Herausforderung bedeutete. Wenn man nur einen winzigen Moment unaufmerksam war, hat ER entschieden, was die nächste Lektion in der Aufgabe war. Die Dressur wurde unter freiem Himmel geritten. Die Richter saßen an der kurzen Seite und da die Sonne doch recht intensiv schien, waren Schirme aufgestellt.

Da isser, der Sonnenschirm…

In der Aufgabe hieß es irgendwann „Halten an der kurzen Seite“. Das war an der kurzen Seite genau vor den Richtern. Der Schimmel hielt und wie immer wäre jedes Reiterstandbild neidisch geworden. Geschlossen und in Ruhe. Als ob er es erfunden hätte. Und plötzlich kam ein Windstoß. Er fuhr unter die Schirme und einer davon fiel dem Pferd genau vor die Füße. Alle Zuschauer erstarrten vor Schreck und hielten die Luft an.

Was machten Reiterin und Pferd? Nichts. Absolut gar nichts. Meine Trainerin zuckte mit keiner Wimper und das Pferd mit keinem Ohr. Wie angewurzelt standen die beiden da. Ruhig und gelassen wie zuvor und warteten, bist der Schirm weggeräumt war, beendeten die Aufgabe und ich glaube, sie haben auch gewonnen. Das weiß ich nicht mehr so ganz genau.

Bis hierhin alleine wäre die Geschichte schon erwähnenswert. Sie geht aber noch weiter.

Das „andere“ Pferd

Der Schimmel wurde nämlich irgendwann später verkauft. Und nochmal eine Zeit später sah ich ihn wieder. In einer Reithalle, wo er ganz normal von seiner neuen Besitzerin geritten wurde. Und ich sah ein Pferd, das durch keine Ecke durchwollte, weil die alle ganz furchtbar „gruselig“ waren und das sich vor jedem Sonnenflecken auf dem Hallenboden erschreckt hat. Das kaum einen geraden Schritt hinbekam, vor lauter Glotzerei. Ein völlig anderes Pferd. Wenn ich das vorher nicht selbst erlebt hätte, ich hätte es keinem geglaubt.

Das zeigt auf sehr eindrucksvolle Weise, wie sehr uns unsere Pferde folgen. Ins Vertrauen, in die Sicherheit. Wenn wir ihnen das bieten, dann schließen sie sich uns gerne an und gehen durch alles durch mit uns. Wenn wir dazu aber nicht in der Lage sind, unsicher und zögerlich mit uns selber, den Pferden und auch Situationen umgehen, dann werden sie ebenso genau das: unsicher und zögerlich. Es liegt an uns. Immer.

Wenn uns unser Pferd also etwas zeigt, das uns nicht gefällt, das wir nicht haben wollen und das uns letztlich das Vertrauen nimmt, dann hilft es wenig bis nichts, am Pferd „herumzuschrauben“. Es sind wir, die sich ändern müssen. Und dann verändert auch das Pferd sein Verhalten und wird uns vertrauen. Eindrucksvoller als in dieser Geschichte kann uns das nicht aufgezeigt werden.

Spezial: Frauen in Lebenskrisen

 Eine Herzensangelegenheit –

– Frauen in Lebenskrisen-

Kraftvolle Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen

Die gute Nachricht zuerst:
Krisen sind zeitlich begrenzt! Keine Krise dauert ewig, es sei denn, Sie tun aktiv alles dafür, dass sie sich nicht auflöst. Raus aus der Passivität – selbst wieder aktiv werden, das ist das Ziel eines Lebenskrise-Coachings.

  • Was habe ich falsch gemacht?
  • Womit habe ich das verdient?
  • Bin ich schuld?
  • Wie kann das weitergehen?
  • Wie soll ich das schaffen – alleine?

ICH WEISS NICHT MEHR WEITER!!

Ausführliche Infos zu dem Thema Lebenskrise und wie sie zu bewältigen ist findest du hier: Lebenskrisen Coaching

Deine Motivation am Pferd

Immer wieder treffe ich auf Menschen, die mit ihrer Motivation am Pferd kämpfen. Die sich einiges vorgenommen haben mit ihrem Pferd. Und sich dann in Nebensächlichkeiten verlieren oder sich durch Kleinigkeiten ausbremsen lassen. Und dann merken, dass sie keinen Schritt weitergekommen sind. Die Unzufriedenheit wächst. Und das nächste Mal ist es dann mit der Motivation noch schwieriger. Die Erfolgserlebnisse fehlen. Die Ursache sind 3 Fehler, die sich immer wieder einschleichen. Welche das sind und was du tun kannst, um sie zu vermeiden, darum geht es jetzt.

Fehler Nummer eins ist, sich kein klares Ziel zu setzen. Ein echtes, positiv formuliertes Ziel ist der größte und wirksamste Motivator überhaupt. Nimm dir doch mal, bevor du das nächse Mal in den Stall gehst, ein paar Minuten Zeit und überlege dir, was du heute erreichen möchtest. Achtung Stolperfalle: bitte beschäftige dich NICHT mit dem, was du NICHT möchtest. Das weißt du vermutlich eh viel besser. Stell dir nicht immer und immer wieder vor, wie du zitternd mit Schnappatmung vor deinem Pferd stehst und aufsteigen „musst“ weil du ins Gelände reiten möchtest.

Überlege dir einfach mal, was du stattdessen möchtest. Entspannt auf dem Pferd sitzen? Ein ruhig stehendes Pferd erleben? Gelassen losreiten? Oder eine gelungene Schlangenlinie oder Traversale, denn heute steht etwas Dressurtraining an. Werde dir auch in den kleinen und kleinsten täglichen Dingen klar darüber, was genau das Endergebnis für dich und dein Pferd sein soll. Holst du es heute völlig gechillt vom Paddock oder führst es „einfach so“ auf die Koppel? Wichtig ist es, dass dein Ziel durch und durch positiv formuliert ist. Streiche alles Negative weg.

Wenn du herausgefunden hast, was du willst, dann stelle dir vor, wie es ist, das schon erreicht zu haben. Versetze dich hinein. Führe dein Pferd in deiner Vorstellung völlig gelassen auf die Koppel, steige ruhig und sicher auf, oder reite eine gelungene Schlangenlinie. Fühle, wie es ist, das so zu erleben. Positive Gefühle sind mit der größte Aktivator, den es gibt. Also aktiviere sie auch.

Und wenn du dein Ziel erreicht hast, dann nimm dir ein neues vor. Du wirst sehen, so stellen sich nach und nach kleine Erfolgserlebnisse ein. Und die möchtest du natürlich wiederholen und schwupps…. Da ist sie deine Motivation. Weil du das wirklich und auch in echt willst!!

Fehler Nummer 2 Ignoriere mögliche Hindernisse und sie bremsen dich aus! Es ist eine völlig normale Reaktion, dass man auf Probleme, die auftauchen könnten, nicht so gerne schaut. So im Sinne von….Die Hoffnung, dass sie gar nicht erst auftauchen, oder dass sie sich in Luft auflösen stirbt zum Schluss. Das kennen wir ja alle.

Das Problem ist dabei, dass man dann, wenn sie doch vor einem stehen, nicht gerüstet ist. Deshalb macht es auch hier Sinn, dass du dir vorher mal überlegst, was könnte dir denn da so begegnen. Also, wenn eine deiner größten Herausforderungen ist, wenn andere Reiter mit dir auf dem Platz sind, dann gibt es natürlich die Möglichkeit, dann da zu reiten, wenn keiner da ist. Soweit die Theorie. Wir wissen aber ja alle, dass die Realität oftmals eine völlig andere ist. Wenn du dir also Mittwoch nachmittags vorgenommen hast, schön entspannt auf dem Platz zu reiten, weil da nie jemand da ist, dann solltest du dir auch einen Plan B überlegen, wie du reagierst, wenn das eben nicht der Fall ist. Denn, wie der Teufel es will, sind dann doch liebe Mitreiter da und dein ganzer schöner Plan ist beim Teufel. Schockschwere Not, absteigen, Pferd wegstellen und Frust schieben. Eine Möglichkeit. Nicht unbedingt die beste für dich.

Wenn du dir aber vorher überlegt hast, dass du im Schritt ja weniger Probleme hast und dir einen kleinen Trainingsplan mit abwechslungsreichen Übungen im Schritt zurecht gelegt hast, dann kommst du recht schnell aus der ersten Starre und dem ersten Ärger wieder heraus, wenn du siehst, dass der Platz doch belagert ist. Und wenn du dir dann noch die Möglichkeit mit eingepackt hast, dass du deine „Mitreiter“ bitten kannst, dir für ein paar Minuten den Hufschlag zu überlassen, dann kannst du vielleicht sogar noch eine Runde traben und galoppieren. Du bleibst in Bewegung, hast Alternativen und kannst was tun.

Der Effekt? Du machst eben keinen Rückzieher, was immer großen Frust bedeutet und gar nicht gut für deine Motivation ist. Du tust trotzdem etwas und steigst mit einem guten Erfolgserlebnis und einem guten Gefühl wieder ab. Und da haben wir sie wieder, unsere kleinen Motivatoren: Erfolgserlebnis und gutes Gefühl. Das willst du wiederhaben. Die Motivation ist erwacht.

Fehler Nummer 3 Zu große Erwartungen an dich und dein Pferd. Du willst dein Ziel möglichst schnell und möglichst perfekt erreichen. Das ist gut nachzuvollziehen. Und du machst vermutlich noch nicht einmal den ersten Schritt, weil der Berg, vor dem du stehst, einfach zu riesig ist. Du glaubst dir selber nicht, dass du das schaffst und fängst gar nicht erst an. Was hilft? Mach´s kleiner. Viel kleiner.

Dein Ziel ist, endlich entspannt und alleine mit deinem Pferd ins Gelände zu gehen? Schönes Ziel. Wenn du aber schon beim Gedanken daran aufsteigen zu müssen Schnappatmung bekommst, dann wird das nichts. Du steigst gar nicht erst auf. Deshalb macht es momentan keinen Sinn, sich auf dieses Ziel zu fixieren. Das darf als „Überschrift ruhig bestehen bleiben. Der Mount Everest ist auch nicht in einem Tag und völlig ohne Vorbereitung besteigbar.

Wie also kannst du sinnvoll da rangehen, ohne dass dir deine Motivation sofort die Zunge rausstreckt? Ganz einfach: Mach´s kleiner. Viel kleiner. Zur Not ganz klein. Überlege dir ganz einfach, was ein erster ganz kleiner Schritt in Richtung dieses Zieles sein kann. Setze dir also ein kleines Zwischenziel, auf das du dich dann konzentrierst. Zum Beispiel: Heute steige ich gelassen und in Ruhe auf. Und du bereitest dich entsprechend vor. Du achtest auf eine Atmung und machst deine Übungen dazu. Beim Putzen konzentrierst du dich darauf, dass du in der Ruheatmung bleibst und dich und dein Pferd damit herunterfährst. Du sattelst und führst es raus. Immer wieder mit der Aufmerksamkeit auf deine Atmung und der Ruhe, die sie dir und deinem Pferd bringt. Und dann steigst du im passenden Moment auf. Bleibst kurz in Ruhe sitzen, spürst das, wie es sich anfühlt, da so in Ruhe zu sitzen und ein ruhiges Pferd unter sich zu haben und steigst wieder ab. Mehr nicht!!

Das übst du so lange, bis das reibungslos klappt. Und dann baust du das Stück für Stück aus. Nächse Stufe: Anreiten in Ruhe, sofort wieder anhalten, kurz sitzenbleiben absteigen. Dann reitest du 10 Meter, als nächstes Ziel sind dann die 15 Meter dran und so weiter. Das sind kleinste Schritte, die auch machbar sind und damit kannst du sie gehen, Da braucht Geduld. Ja. Und du wirst damit viel schneller vorankommen, als wenn du verzweifelt und ohne Motivation vor deinem Mount Everest verhungerst.

Was passiert? Eigentlich fast schon zu langweilig: Du fährst Stück für Stück kleine und kleinste Erfolge ein. Und das Erleben dieser Erfolge aktiviert wieder deine guten Gefühle dazu. Das alles willst du wiederhaben. Und Schwupps, da ist sie deine Motivation. Da lugt sie doch um die Ecke und möchte sich dir anschließen.

Dorina und Adonis

Reitercoaching Dorina & Adonis

Ich wusste nicht wirklich, was mich bei einem Reitercoaching erwartet. Dementsprechend unsicher ging ich gemeinsam mit meinem Wallach zu dem Termin mit Birgit. Zu Beginn fragte sie mich, ob es derzeit irgendwelche Schwierigkeiten oder Probleme für mich beim Reiten oder im Umgang mit dem Pferd gäbe. Zu diesem Zeitpunkt antwortete ich, bis auf die üblichen Sitzprobleme, nein. Birgit meinte, dass jedes Coaching individuell ablaufe. Mich bat sie zunächst zu reiten, so wie ich es immer tat – mit der Ausnahme, alle Gedanken, die mir in den Sinn kamen, laut auszusprechen. Dabei wurde mir das erste Mal wirklich bewusst, was mein eigentliches Sitzproblem, an dessen

Folgen ich bereits in vielen Reitstunden versuchte zu arbeiten, ausmacht: meine linke Körperpartie lag passiv auf dem Pferd, während die rechte aktiv arbeitete. Für mich eine Erkenntnis, zu der ich in dieser Form bisher in keiner Reitstunde gelangt war.

Um die Ursache für dieses physische Problem ausfindig zu machen, nahm mich Birgit mit in ein Gedankenexperiment – wir unternahmen sozusagen eine mentale Ursachenforschung für das Problem. Innerhalb dieses Gedankenexperiments wurde mir im Durchlauf verschiedener mentaler Prozesse nicht nur der psychische Hintergrund für mein Sitzproblem bewusst, sondern auch andere Mentalitäten, die mein Reiten tagtäglich beeinflussen. Birgit half mir, diese psychischen Vorgänge greifbar zu machen und ich lernte eine Möglichkeit, mit diesen umzugehen und Halt in schwierigen Situationen zu finden. Nicht vergessen werde ich diesen einen Moment, in dem ich die tiefe Verbundenheit zwischen mir und meinem Pferd so stark spürte, dass mir vor Überwältigung die Tränen kamen. Danke liebe Birgit, dass du mir meine kleine rosa Wolke an die Hand gegeben hast!

Die Erfahrung des Reitercoachings ist für mich nicht zu vergleichen mit einer Reitstunde. Es beginnt vielmehr da, wo die Fachlichkeit einer Reitstunde an ihre Grenzen stößt. Es deckt mentale Ursachen auf, von denen man sich gar nicht bewusst war, dass es sie gibt, und liefert dir einen Weg, mit diesen umzugehen. Im Nachhinein kann ich sagen, dass mir die Erkenntnisse aus dem Reitercoaching nun in jeder Reitstunde helfen, auch fachlich meinen Sitz zu optimieren.